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Toby Knapp: Misanthropy Divine (Review)

Artist:

Toby Knapp

Toby Knapp: Misanthropy Divine
Album:

Misanthropy Divine

Medium: CD
Stil:

Power Metal/Speed Metal/Instrumental

Label: Rock It Up Records
Spieldauer: 55:07
Erschienen: 22.12.2008
Website: [Link]

Während CRESCENT SHIELD gerne mal als eine Art Nachfolgeband der großartigen und zu Lebzeiten völlig unterbewerteten ONWARD gehandelt werden, da dort Ex-Sänger Michael Grant am Mikro steht, wandelt der vielseitig aktive TOBY KNAPP weiterhin hauptsächlich auf Solopfaden. War er zuletzt noch mit seinem Ein-Mann-Black-Metal-Project WAXEN aktiv, begibt er sich mit dem dritten Album, auf dem auch wieder sein Name prangt, zurück in das Metier, in dem seine Karriere begann. Vor einigen Monaten bereits als Eigenproduktion veröffentlicht, hat der Anfang der 90er-Jahre erstmals auf Mike Varneys Shrapnel-Label in Erscheinung getretene Saitenhexer aus Wyoming also auf "Misanthropy Divine" wieder sämtliche Instrumente alleine eingespielt. Dennoch werden mit seinem aktuellen Werk nicht nur Fans von Gitarrenvirtuosen und instrumentalem Frickel-Metal bedient, auch jeder, der auf härteren Power Metal allgemein und natürlich Knapps Ex-Band steht, bekommt hier was geboten.

Zu einem nicht unerheblichen Teil ist dies auch dem einzigen Zuarbeiter des Maestro zuzuschreiben, denn der ehemalige Kollege und Sänger Dean Sternberg (Ex-INTO ETERNITY und vor dem Split eben auch kurz bei ONWARD), der bei vier der zehn Songs zu hören ist, passt mit seiner klaren, hohen Stimme bestens zu den schnellen, technischen Power-Metal-Tracks wie "Flies" (mit kurzer Prügel-Einlage) und "Entity Unseen" und kann auch bei den verqueren, schwerer verdaulichen Nummern "Shut Down" und "Rhinecliff Bridge" einen wertvollen Beitrag leisten.

Die andere Hälfte des Rundlings bestreitet der Shredder-Experte dann alleine und obwohl ich gestehen muss, dass man nach einer Weile schon mal eine kraftvolle Gesangslinie vermisst, lassen auch die Instrumentals die Aufmerksamkeit des Hörers nicht abreißen (zum Nebenbeihören ist das Album aber sowieso weniger geeignet). Trotz vieler technischer Feinheiten und spielerischer Finessen, wirken die Songs nicht überladen und haben neben etlichen Anschauungsmaterial für aufstrebende Nachwuchsklampfer durchaus auch einige einprägsame Harmonien in petto. So hat etwa der Titeltrack auch ohne Vocals einen guten Drive, und das Riff des melodischen "Dreaming The Microplex" bekommt man erst recht nicht mehr so schnell aus dem Kopf.

Als kleiner Störfaktor des Albums erweist sich das künstliche, programmierte Schlagzeug. Zwar noch deutlich eines der besseren und unauffälligeren seiner Art, stört dennoch zumindest bei einigen Songs ein gewisses Klickern aus dem Hintergrund. Da hätte das Multitalent wie früher lieber auf einen echten Felldrescher zurückgegriffen, der sicherlich für mehr Tiefe und einen wärmeren Sound gesorgt hätte.

Diese Neuauflage wurde noch um zwei Bonustracks erweitert. Nach "Wizard Archer", einem weiteren Speedster der CACOPHONY-Klasse, der in anderer Version bereits auf dem letzten Knapp-Album "Polarizing Lines" enthalten war, lässt er zum Abschluss beim 9-Minüter "Misanthropy's Reprise" noch seine andere Vorliebe für düstere und härtere Sounds mit einfließen. Es geht noch mal ordentlich thrashig zur Sache, inklusive einiger Black-Metal-Shouts aus dem Munde des Meisters himself.

FAZIT: Den konkreten Begriff 'Instrumental-Album' vermeidet TOBY KNAPP geschickt (wenn auch nicht unbedingt zwingend gezielt, da es ja auch früher bereits sehr gut 'ohne Worte' ging), indem er sich zumindest für die halbe Distanz einen singenden Sidekick ins Boot geholt hat. Da aber auch die vocal-freien Songs nie in monotone Selbstverliebtheit verfallen und immer die volle Metal-Schiene fahren, wird der traditionelle US- und Power Metaller auch ohne speziellen Hang zu Gitarren-Raffinessen auf "Misanthropy Divine" so einiges für sich entdecken.

Lars Schuckar (Info) (Review 4307x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Misanthropy Divine
  • Flies
  • Entity Unseen
  • Dreaming The Microplex
  • Shut Down
  • The Forlorn
  • Rhinecliff Bridge
  • The Movement Of Things
  • Wizard Archer -2008 Remix- (Bonus Track)
  • Misanthropy's Reprise (Bonus Track)

Besetzung:

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